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Ulnarisrinnen Syndrom, auch Kubitaltunnelsyndrom genannt
Letztes Update
10.10.2024
Lesezeit
2 min
Kategorie
HWS-Syndrom

Ulnarisrinnensyndrom

Ursachen, Symptome und Behandlung des Sulcus Ulnaris Syndroms

Das Ulnarisrinnensyndrom ist eine häufige Erkrankung, die durch eine Einengung des Nervus Ulnaris, also des Ellennervs, im Bereich des Ellenbogens entsteht. Diese Nervenkompression kann zu einer Vielzahl von Beschwerden führen, die von leichten Empfindungsstörungen bis hin zu ernsthaften Funktionsbeeinträchtigungen der Hand reichen.

In diesem Artikel werden die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten des Ulnarisrinnensyndrom ausführlich beleuchtet. Unser Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für diese Erkrankung zu schaffen und Betroffenen sowie Interessierten hilfreiche Informationen an die Hand zu geben.

Wir klären, was hinter dem Syndrom steckt, wie man es diagnostiziert und welche therapeutischen Optionen es gibt, um die Lebensqualität der Patienten wiederherzustellen.

Ulnarisrinnensyndrom: Was verbirgt sich dahinter?

Sulcus Ulnaris Syndrom - Schleichende Symptome üer dem inneren Ellenbogengelenk

Das Ulnarisrinnensyndrom, auch als Kubitaltunnel Syndrom oder Sulcus Ulnaris Syndrom bekannt, bezeichnet eine Nervenkompression des Nervus Ulnaris im Bereich des Ellenbogens. Der Nervus Ulnaris, umgangssprachlich auch Ellennerv genannt, verläuft in einer knöchernen Rinne – der sogenannten Ulnarisrinne oder Sulcus Ulnaris – entlang der Innenseite des Ellenbogens. Diese Rinne wird oft auch als Musikantenknochen bezeichnet, da bei einem Stoß gegen diese Stelle oft ein unangenehmes Kribbeln im Arm oder Unterarm entsteht.

Beim Sulcus Ulnaris Syndrom kommt es durch wiederholte Belastung oder dauerhaften Druck im Bereich des Ellenbogens zu einer Einengung des Ellennervs. Diese Einengung führt dazu, dass der Nerv in seiner Funktion gestört wird, was eine Vielzahl von Beschwerden auslösen kann. Der Nerv verläuft im Kapitaltunnel, der durch die Knochenrinne des Ellenbogens und verschiedene Bindegewebsstrukturen gebildet wird. Eine Kompression an dieser Stelle kann sowohl motorische als auch sensible Ausfälle im Arm und in der Hand verursachen.

Wichtige Faktoren, die zur Entstehung des Kubitaltunnel Syndrom beitragen, sind:

  • Mechanische Belastung des Ellennerven durch wiederholtes Beugen und Strecken des Ellenbogens
  • Direkter Druck auf die Ulnarisrinne durch äußere Einflüsse oder langes Abstützen
  • Entzündungen oder Schwellungen im Bereich des Ellenbogens

Weitere anatomische Strukturen wie Muskeln, Sehnen und Bänder in der Region des Ellenbogens spielen ebenfalls eine Rolle, da sie die Ulnarisnerven in der Ulnarisrinne zusätzlich einengen können.

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Symptom: Wie macht sich das Ulnarisrinnen Syndrom bemerkbar?

Die Symptome des Ulnarisrinnensyndroms entwickeln sich meist schleichend und sind oft zu Beginn nur schwer zuzuordnen. Ein typisches Gefühl ist das unangenehme Kribbeln im Kleinfinger und Ringfinger, das häufig nach längerem Beugen des Ellenbogens oder während des Schlafens auftritt. Diese Empfindungen können sich verstärken und zunehmend in eine Taubheit übergehen, insbesondere an der Hand oder den betroffenen Fingern.

Zu den häufigsten Symptomen zählen:

  • Kribbeln und Taubheitsgefühle im Kleinfinger und Ringfinger
  • Eingeschränktes Gefühl an der Haut der Handaußenkante
  • Schwierigkeiten beim Greifen oder Heben von Gegenständen
  • Verlust der Feinmotorik, besonders im Ringfinger und Kleinfinger

Mit fortschreitendem Verlauf können die Schmerzen intensiver werden. Sie strahlen oft vom Ellenbogen in die Hand aus und betreffen die entsprechenden Strukturen wie Sehnen und Muskeln. In schweren Fällen kann es sogar zu Lähmungen kommen, die sich durch eine sichtbare Schwächung der Muskulatur in der Hand äußern.

Zusätzlich kann es bei längerem Bestehen des Ulnarisrinnensyndroms zu anhaltenden Schmerzen und Lähmungen kommen, die die Beweglichkeit und Kraft der Hand stark einschränken.

Diagnose: So wird das Ulnarisrinnensyndrom festgestellt

Die Diagnose des Ulnarisrinnensyndroms beginnt in der Regel mit einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung beim Facharzt, häufig ein Spezialist für Handchirurgie oder Neurologie. Der Arzt fragt nach typischen Symptomen wie Kribbeln, Taubheitsgefühlen und Schmerzen, insbesondere im Ringfinger und Kleinfinger, sowie nach möglichen Ursachen wie übermäßiger Druck auf die Region des Ellenbogens oder wiederholten Bewegungen, die den Nerv belasten könnten.

Zur weiteren Diagnostik gehören mehrere Tests, um die Kompression des Nervus Ulnaris festzustellen und die genaue Ursache der Beschwerden zu ermitteln:

  • Druckschädigungstest: Durch gezielten Druck auf die Höhe der Ulnarisrinne wird versucht, die Symptome auszulösen.
  • Nervenleitgeschwindigkeitstest: Dieser Test misst die Geschwindigkeit der Nervenimpulse, um festzustellen, ob eine Einengung oder Kompression des Nerven vorliegt.
  • Bildgebende Verfahren: Ultraschall oder MRT können eingesetzt werden, um die Region um den Nerv sichtbar zu machen und strukturelle Probleme zu identifizieren.

In fortgeschrittenen Fällen, bei denen bereits eine starke Einengung der Nerven oder eine dauerhafte Druckschädigung vorliegt, ist es entscheidend, frühzeitig eine genaue Diagnose zu stellen, um irreversible Schäden zu vermeiden. Der Facharzt wird die Ergebnisse der Diagnostik nutzen, um einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen.

Nervus Ulnaris: Der betroffene Ellennerv

Der Nervus Ulnaris, auch bekannt als Ellennerv, ist einer der wichtigsten Nerven des Arms und spielt eine zentrale Rolle im Ulnarisrinnensyndrom. Er verläuft vom Hals über die Schulter, entlang des Arms, bis hin zur Hand und steuert sowohl die Muskeln der Hand als auch das Empfinden im Kleinfinger und Ringfinger. Besonders anfällig für Schäden ist der Nervus Ulnaris im Bereich des Ellenbogens, wo er durch die Ulnarisrinne – die auch als Sulcus Ulnaris oder Knochenrinne bezeichnet wird – verläuft.

In dieser engen Knochenrinne direkt hinter dem Ellenbogen kann der Nerv leicht eingeklemmt oder gereizt werden, etwa durch äußeren Druck oder wiederholte Beugung des Ellenbogens. Dies führt häufig zu den typischen Symptomen des Ulnarisrinnensyndroms, wie Kribbeln und Taubheitsgefühlen in den Fingern.

Die Ulnarisrinne, in der der Ulnarisnerv verläuft, ist an dieser Stelle nur durch wenig Gewebe geschützt. Dadurch ist der Ellennerv besonders anfällig für Nervenkompressionen, wie sie beim Sulcus Ulnaris oder Kubitaltunnel-Syndrom auftreten können. Das wiederholte Beugen des Ellenbogens oder direkter Druck auf den Sulcus Ulnaris kann den Nerv dauerhaft schädigen, was zu einer Beeinträchtigung der Motorik und des Gefühls in der Hand führen kann.

Die Empfindlichkeit des Ellennerven im Bereich des Ellenbogens erklärt auch, warum viele Menschen beim Stoß an den Ellenbogen ein intensives Kribbeln verspüren, das den ganzen Arm hinunter bis in die Finger ausstrahlt – ein Phänomen, das oft als „Musikantenknochen“ bezeichnet wird.

Operation als Behandlungsmöglichkeit

In schweren Fällen des Ulnarisrinnensyndroms, bei denen konservative Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann eine Operation notwendig werden. Diese Behandlung zielt darauf ab, die Kompression des Nervus Ulnaris im Ellenbogenbereich zu beheben und somit die Symptome wie Kribbeln, Schmerzen und Taubheitsgefühle zu lindern. Die operative Therapie wird meist von einem Spezialisten der Handchirurgie durchgeführt.

Je nach Schweregrad und individueller Situation des Patienten gibt es verschiedene operative Verfahren:

  • Verlagerung des Nervus Ulnaris: Der Nerv wird aus seiner ursprünglichen Position in der Ulnarisrinne verlagert, um weiteren Druck zu vermeiden.
  • Dekompression des Nervs: Die Strukturen, die auf den Nerv drücken, werden entlastet, indem Gewebe entfernt oder umgestaltet wird.
  • Entfernung der Knochenrinne: In manchen Fällen kann es notwendig sein, Teile der Knochenstruktur um den Nerv zu entfernen, um mehr Platz zu schaffen.

Die postoperative Phase umfasst eine Rehabilitation, die darauf abzielt, die Beweglichkeit und Funktion der Hand und des Arms wiederherzustellen. Dazu gehört das gezielte Training des Handgelenks und der Schulter, um mögliche Bewegungseinschränkungen zu minimieren.

Eine Operation wird in der Regel dann empfohlen, wenn konservative Therapien wie Schienen oder Physiotherapie keinen ausreichenden Erfolg gezeigt haben oder die Nervenkompression bereits zu stärkeren motorischen und sensorischen Ausfällen geführt hat.

Diagnostik: Methoden zur genauen Bestimmung

Die Diagnostik des Ulnarisrinnensyndroms ist entscheidend, um die genaue Ursache der Beschwerden festzustellen und den Grad der Kompression des Nervus Ulnaris zu bestimmen. Um die richtige Diagnose zu stellen, werden verschiedene Untersuchungsmethoden eingesetzt, die sowohl die Strukturen im Ellenbogenbereich als auch die Funktionsweise des Nerv analysieren.

Zu den wichtigsten Diagnostik-Methoden zählen:

  • Klinische Untersuchung: Der Arzt prüft durch Abtasten der Ulnarisrinne und durch bestimmte Bewegungen, ob typische Symptome wie Kribbeln oder Schmerzen ausgelöst werden. Hierbei wird auch auf eine mögliche Einengung oder Druckschädigung des Nerv geachtet.
  • Nervenleitgeschwindigkeitstest: Dieser Test misst die Geschwindigkeit der Impulse, die durch die Nerven laufen. Eine verringerte Geschwindigkeit weist auf eine Kompression oder Einengung hin.
  • Ultraschall: Mit Ultraschall kann der Arzt die Strukturen um den Nerv darstellen und mögliche mechanische Druck-Punkte auf den Nerv erkennen.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Hiermit lassen sich detaillierte Bilder des Ellenbogens erstellen, um Schwellungen, Entzündungen oder strukturelle Veränderungen, die zur Kompression führen, sichtbar zu machen.

Eine genaue Diagnose ist notwendig, um festzustellen, ob eine konservative Behandlung ausreicht oder ob eine operative Lösung erforderlich ist. Durch eine präzise Diagnostik können mögliche Druckschädigungen und die passende Therapie frühzeitig eingeleitet werden.

Fazit

Das Ulnarisrinnensyndrom ist eine Erkrankung, die bei Patienten unterschiedlich starke Beschwerden verursachen kann. In der Regel besteht eine gute Prognose, wenn die Diagnose frühzeitig gestellt und die geeignete Therapie eingeleitet wird.

Empfehlungen für Patienten:

  • Symptome ernst nehmen: Bei ersten Anzeichen sollte medizinischer Rat eingeholt werden.
  • Fachärztliche Unterstützung suchen: Ein Spezialist kann in vielen Fällen die passende Behandlung anbieten.
  • Therapieoptionen prüfen: Je nach Schwere der Erkrankung stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung.
  • Alltagsgewohnheiten anpassen: Veränderungen können helfen, die Belastung auf den Nerv zu reduzieren.

Durch diese Schritte können Patienten aktiv dazu beitragen, die Auswirkungen des Ulnarisrinnensyndroms zu minimieren.

Ralf Baumann – Inhaber des
Therapie- und Trainingszentren Baumann
Ralf Baumann
Geschäftsführer / Inhaber
Physiotherapie Baumann
Disclaimer:
Die hier bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und allgemeiner Aufklärung. Sie ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Verdacht auf eine Erkrankung wird dringend empfohlen, einen qualifizierten Arzt oder Fachexperten zu konsultieren.
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