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Kleiner Finger taub - Taubheit durch Kubitaltunnel syndrom, Sulcus Ulnaris Syndrom, Ulnarisrinnen Syndrom
Letztes Update
7.12.2024
Lesezeit
2 min
Kategorie
HWS-Syndrom

Kleiner Finger taub

Kribbeln, Schmerzen und das Kubitaltunnelsyndrom erkennen

Ein kleiner Finger taub kann auf eine ernsthafte Erkrankung des Nervus Ulnaris hinweisen. Dieses wichtige Nervenbündel verläuft entlang des Arms und ist besonders anfällig für Schädigungen, wenn es im Kubitaltunnel Syndrom oder Sulcus Ulnaris Syndrom eingeklemmt wird. Das führt zu unangenehmen Taubheitsgefühlen und starken Beschwerden, die im Alltag erheblich stören können.

Typische Ursachen sind langes Abstützen auf dem Ellenbogen, monotone Bewegungen oder gar Verletzungen, die den Nervus Ulnaris reizen. In solchen Fällen ist es wichtig, die Symptome frühzeitig zu erkennen, um langfristige Schädigungen zu vermeiden.

Mögliche Anzeichen:

  • Taubheitsgefühl im kleinen Finger und Ringfinger
  • Kribbeln, das sich bis in die Hand zieht
  • Schmerzen bei Bewegungen oder Druck auf den Ellenbogen

Eine genaue Untersuchung durch einen Spezialisten ist erforderlich, um die Ursachen abzuklären und geeignete Behandlungsmaßnahmen einzuleiten. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr über typische Symptome, Diagnosen und Therapiemöglichkeiten.

Typische Symptome: Kribbeln und Taubheitsgefühl im kleinen Finger und Ringfinger

Die ersten Symptome eines eingeklemmten Nervs im Bereich des Nervus Ulnaris zeigen sich häufig durch ein Taubheitsgefühl im kleinen Finger und Ringfinger. Dieses Gefühl tritt oft nach längerem Abstützen des Ellenbogens auf und verschwindet zunächst nach wenigen Minuten. Wird der Nerv jedoch dauerhaft gereizt, verstärken sich die Symptome und werden chronisch.

Häufige Anzeichen sind:

  • Kribbeln im Finger und Ringfinger, besonders nach Belastung
  • Taubheitsgefühl, das vom Ellenbogen bis in die Hand ausstrahlt
  • Eingeschränkte Beweglichkeit im betroffenen Bereich
  • Plötzliches „elektrisierendes“ Gefühl bei Berührung des Ellenbogens

Betroffene klagen häufig darüber, dass sie Schwierigkeiten beim Greifen oder Halten von Gegenständen haben. In fortgeschrittenen Fällen kann das Taubheitsgefühl sogar dauerhaft bestehen bleiben. Je früher die Symptome erkannt werden, desto besser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung.

Ursachen für ein eingeklemmtes Nervus-Ulnaris-Syndrom

Ein eingeklemmter Nervus Ulnaris entsteht durch eine Einklemmung oder Kompression des Nerven im Bereich des Ellenbogens. Diese sogenannte Einengung erfolgt meist im Sulcus Ulnaris Syndrom, einer anatomischen Rinne, durch die der Nerv verläuft. Verschiedene Faktoren führen dazu, dass der Nerv gereizt oder beschädigt wird.

Typische Ursachen:

  • Druck durch langes Abstützen auf dem Ellenbogen (z. B. am Schreibtisch)
  • Belastung durch monotone Bewegungen oder körperlich anstrengende Tätigkeiten
  • Fehlbelastungen im Alltag wie falsche Armhaltungen beim Telefonieren oder Schlafen
  • Verletzungsbedingte Druckschädigungen nach einem Sturz oder Schlag auf den Ellenbogen

In den meisten Fällen ist die Kompression des Nervus Ulnaris schleichend und entwickelt sich über Monate oder Jahre. Bei wiederkehrenden Beschwerden sollte eine frühzeitige Behandlung angestrebt werden, um dauerhafte Schäden zu verhindern.

Diagnose: So erkennt der Neurologe das Ulnaris-Syndrom

Wenn der Verdacht auf ein Ulnaris-Syndrom besteht, ist eine umfassende Diagnose durch einen Neurologen unerlässlich. Dabei wird der Ellennerv im Ellenbogenbereich genau untersucht, um mögliche Schädigungen festzustellen und deren Ausmaß zu bestimmen. Der Arzt prüft die Funktion der Nerven und kontrolliert, ob spezifische Symptome wie Taubheitsgefühle, Kribbeln oder eingeschränkte Beweglichkeit der Finger auftreten.

Wichtige Diagnosemethoden:

  1. Klinische Untersuchung:
    • Abtasten der betroffenen Region
    • Funktionsprüfungen durch Bewegungen und Drucktests am Ellenbogenbereich
  2. Elektroneurografie (ENG):
    • Messung der Nervenleitgeschwindigkeit des Ellennervs
    • Erkennung von Leitungsblockaden oder Verzögerungen im Nervenverlauf
  3. Bildgebende Verfahren:
    • Ultraschall oder MRT zur Darstellung möglicher Schäden an Nervenwurzeln, Muskeln und Geweben

Die Diagnose ermöglicht es dem Neurologen, eine geeignete Behandlung zu empfehlen, die auf die individuellen Beschwerden der Patienten abgestimmt ist. Je früher das Syndrom erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Behandlungen bei Taubheitsgefühl im kleinen Finger und Ringfinger

Behandlungen bei Taubheitsgefühl im kleinen Finger und Ringfinger

Die Behandlung des Ulnaris-Syndroms richtet sich nach dem Schweregrad der Beschwerden und der individuellen Situation der Patienten. Ziel ist es, das Taubheitsgefühl und mögliche Kraftverluste in der Hand durch geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu beseitigen und die Handmuskulatur zu stärken.

Konservative Behandlungsansätze:

  • Ruhigstellung mit einer Schiene: Die Verwendung einer Schiene, insbesondere während der Nacht, hilft dabei, das Handgelenk und den Ellenbogen zu stabilisieren und den Druck auf den Nerven zu mindern.
  • Physiotherapie und Ergotherapie: Gezielte Übungen zur Stärkung der Handmuskulatur und zur Verbesserung der Beweglichkeit.
  • Medikamentöse Behandlung: Entzündungshemmende Mittel oder schmerzlindernde Injektionen können die Symptome lindern.

Operative Behandlungsmöglichkeiten:

  • Operation: Wenn konservative Methoden keine ausreichende Linderung bringen, kann eine Operation erforderlich sein. Dabei wird der Nerv freigelegt, um ihn zu entlasten und eine dauerhafte Schädigung zu verhindern.

In seltenen Fällen kann eine Nervenverletzung bis zum Rückenmark reichen, weshalb eine frühzeitige und gezielte Behandlung besonders wichtig ist. So kann langfristig die Funktionsfähigkeit der Hand erhalten bleiben und der Alltag der Patienten deutlich erleichtert werden.

Die besten Übungen für mehr Beweglichkeit und weniger Kribbeln

Gezielte Übungen helfen dabei, die Bewegung des Arms und der Hand zu verbessern, Verspannungen zu lösen und das Fingerkribbeln zu reduzieren. Regelmäßige Bewegung unterstützt zudem die Handmuskulatur und entlastet den Nervus Ulnaris, bevor es zu dauerhaften Schäden kommt. Diese Übungen lassen sich leicht in den Alltag integrieren und beugen Überlastungen vor.

Effektive Übungen für Hand und Arm:

  1. Dehnübung für die Handmuskulatur:
    • Strecken Sie Ihren Arm gerade nach vorn.
    • Ziehen Sie die Fingerspitzen der betroffenen Hand mit der anderen Hand vorsichtig nach unten, sodass eine Dehnung im Unterarm spürbar wird.
    • Halten Sie die Position 15 Sekunden lang und wechseln Sie die Seite.
  2. Nervenmobilisation:
    • Strecken Sie den Arm seitlich aus, die Handfläche zeigt nach oben.
    • Beugen Sie langsam das Handgelenk nach unten, während Sie den Kopf zur Gegenseite neigen.
    • Wiederholen Sie diese Bewegung 10 Mal pro Seite.
  3. Fingerstreckung:
    • Spreizen Sie die Finger weit auseinander und schließen Sie die Hand anschließend langsam zu einer Faust.
    • Wiederholen Sie diese Übung mehrmals, um die Bewegung in den Fingern zu fördern.
  4. Handöffner gegen Belastung:
    • Legen Sie Ihre Handflächen aneinander und drücken Sie sie sanft zusammen, sodass die Muskeln aktiviert werden.
    • Dies hilft, Verspannungen zu lösen und die Belastung zu reduzieren.

Tipps für den Alltag:

  • Bewegungspausen: Vermeiden Sie lange Phasen in der gleichen Position.
  • Ergonomischer Arbeitsplatz: Stellen Sie sicher, dass Ihre Arbeitsumgebung rücken- und nervenschonend eingerichtet ist, um Beschwerden vorzubeugen.

Mit diesen Übungen stärken Sie Ihre Handmuskulatur, verbessern die Bewegung und reduzieren effektiv das Fingerkribbeln sowie unangenehme Verspannungen im Arm.

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Operative Behandlung des Sulcus-Ulnaris-Syndroms

Wenn konservative Therapien nicht ausreichen, kann eine Operation des Sulcus-Ulnaris-Syndroms erforderlich sein. Ziel des Eingriffs ist es, den Nervus Ulnaris in der betroffenen Rinne, auch Knochenrinne genannt, dauerhaft zu entlasten und den Platz für den Nerv zu erweitern. Dieser Eingriff wird häufig bei einem fortgeschrittenen Kubitaltunnelsyndrom durchgeführt, um eine Verschlimmerung der Beschwerden zu verhindern.

Mögliche Operationsmethoden:

  1. Nervenfreilegung (Neurolyse):
    • Der Sulcus Ulnaris wird chirurgisch freigelegt, um den eingeklemmten Nerv zu entlasten.
    • Der Chirurg entfernt störendes Gewebe oder vernarbte Strukturen.
  2. Nervenverlagerung:
    • Der Nervus Ulnaris wird aus seiner natürlichen Rinne verlegt und vor den Knochen geführt, um weiteren Druck zu verhindern.
    • Diese Technik schützt den Nerv besser vor zukünftiger Reizung.
  3. Teilentfernung des Knochens (Epikondylektomie):
    • Teile des Knochens werden entfernt, um die Knochenrinne zu vergrößern und mehr Raum für den Nerv zu schaffen.

Was Patienten wissen sollten:

  • Der Eingriff wird in der Regel durch einen erfahrenen Dr. med. (Facharzt für Neurochirurgie oder Orthopädie) durchgeführt.
  • Eine vollständige Genesung erfordert meist mehrere Wochen mit anschließender Physiotherapie.
  • Mit einer erfolgreichen Operation lassen sich in den meisten Fällen langfristige Schäden und anhaltende Schmerzen vermeiden.

Die operative Behandlung bietet Patienten mit einem chronischen Sulcus-Ulnaris-Syndrom eine wirksame Lösung, wenn andere Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind. Eine frühzeitige Diagnose und ein individuell abgestimmter Behandlungsplan ist entscheidend für den langfristigen Erfolg.

Prävention: So vermeiden Sie ein eingeklemmtes Nervus-Ulnaris-Syndrom

Die richtige Prävention hilft, ein eingeklemmtes Nervus-Ulnaris-Syndrom zu vermeiden und die Gesundheit des Nervs langfristig zu schützen. Kleine Veränderungen im Alltag und gezielte Bewegung sind der Schlüssel, um Überlastungen des Ellenbogens und des Handgelenks vorzubeugen. Patienten, die bereits erste Anzeichen bemerken, können durch präventive Maßnahmen einer Verschlimmerung der Beschwerden entgegenwirken.

Tipps zur Prävention im Alltag:

  1. Vermeiden Sie Druck auf den Ellbogen:
    • Stützen Sie sich nicht längere Zeit auf dem Ellbogen ab, besonders während der Arbeit oder beim Telefonieren.
    • Nutzen Sie Armlehnen an Bürostühlen zur Entlastung.
  2. Bewegung und Positionswechsel:
    • Ändern Sie regelmäßig Ihre Sitz- und Armhaltung, um einer einseitigen Belastung des Ellenbogens vorzubeugen.
    • Legen Sie aktive Pausen mit leichten Dehnübungen ein.
  3. Ergonomischer Arbeitsplatz:
    • Richten Sie Ihren Arbeitsplatz so ein, dass der Ellbogen in einem rechten Winkel aufliegt und die Schultern entspannt bleiben.
    • Verwenden Sie eine ergonomische Tastatur und Maus.
  4. Schonung im Alltag:
    • Vermeiden Sie schwere Lasten, die das Handgelenk und den Nervus Ulnaris unnötig belasten könnten.
    • Achten Sie beim Schlafen darauf, den Arm nicht unter den Kopf oder Körper zu legen.

Durch diese Maßnahmen schützen Sie Ihren Nerv und sorgen für eine verbesserte Bewegung sowie weniger Verspannungen. Eine frühzeitige Anpassung der täglichen Routinen hilft Patienten, ein eingeklemmtes Nervus-Ulnaris-Syndrom effektiv zu verhindern.

Fazit

Ein eingeklemmter Nervus Ulnaris im Sulcus Ulnaris kann zu ernsthaften Symptomen wie Taubheitsgefühlen, Kribbeln und eingeschränkter Beweglichkeit führen. Eine frühzeitige Diagnose durch einen Neurologen ist entscheidend, um das Fortschreiten der Beschwerden zu verhindern und gezielte Behandlungen einzuleiten.

Betroffene sollten bei ersten Anzeichen wie Schmerzen im Ellenbogenbereich, Kraftverlust oder Kribbeln in den Fingern einen Arzt aufsuchen. Moderne Behandlungsmöglichkeiten reichen von konservativen Therapien mit Schienen und physiotherapeutischen Übungen bis hin zu operativen Eingriffen, wenn der Nerv stark geschädigt ist.

Durch eine Kombination aus Prävention, frühzeitiger Diagnose und individuellen Therapiemethoden können Betroffene langfristige Schäden vermeiden und ihre Lebensqualität deutlich verbessern. Die Gesundheit des Nervus Ulnaris ist entscheidend für die Beweglichkeit und Kraft der Hände – und damit für viele alltägliche Aktivitäten.

Ralf Baumann – Inhaber des
Therapie- und Trainingszentren Baumann
Ralf Baumann
Geschäftsführer / Inhaber
Physiotherapie Baumann
Disclaimer:
Die hier bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und allgemeiner Aufklärung. Sie ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Verdacht auf eine Erkrankung wird dringend empfohlen, einen qualifizierten Arzt oder Fachexperten zu konsultieren.
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